Literaturmuseum Romantikerhaus

Unterm Markt 12a
07743 Jena

Als Residenzstadt war Jena nie von Bedeutung. Die Stadt war 1485 an die Ernestinische Linie der Wettiner gefallen und blieb bis 1572 in Ernestinischem Gesamtbesitz. Von 1572 bis 1672 gehörte Jena zu Sachsen-Weimar, wurde 1691 an Eisenach und Weimar aufgeteilt, die 1741 vereint wurden und bis 1918 in einer Hand blieben. Lediglich zwischen 1672 und 1690 war Jena ein selbständiges Herzogtum von nur 9 Quadratmeilen Fläche. Die Größe Jenas ist in einer anderen Richtung zu suchen: Ende des 18., zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlebte Jena durch die Universität und die enge Beziehung zur nahen Residenzstadt Weimar seine klassische Zeit, in der sich die Stadt zu einem bedeutenden geistigen Zentrum in Deutschland entwickelte. Gelehrte und Studenten der Universität trugen mit ihrer Arbeit erheblich zum Ansehen Jenas bei. Philosophen und Dichter wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Johann Gottlieb Fichte, Novalis, Friedrich Schlegel oder Friedrich Schiller (Abbn. unten von oben links nach unten rechts) schufen hier bedeutende Werke. In dieser „Gelehrtenrepublik“ entstand die Romantik als eine kulturgeschichtliche Epoche, die bis weit ins 19. Jahrhundert als europäische Geistesbewegung von internationaler Bedeutung war. Erlebbar wird diese Entwicklung im Literaturmuseum Romantikerhaus.

Das ehemalige Wohnhaus des Philosophen Johann Gottlieb Fichte beherbergt heute das Literaturmuseum. 1669 wurde das Gebäude, das sich einst am Stadtrand aber noch innerhalb der Stadtmauern befand, errichtet. Es ist das letzte Wohnhaus aus diesem Viertel, welches die Zeit überdauert hat. Es gibt in der Ausstellung drei Ebenen, die mit den Etagen des Hauses korrespondieren. Ebene 1 widmet sich der Frage „Warum Jena?“ was macht die Universitätsstadt am Ende des 18. Jahrhunderts „zum eigentlichen Sitz der geistigen Bestrebungen in Deutschland“ (Henrik Steffens). Der sogenannte Atheismusstreit um Fichte, in dem Goethe keine ganz rühmliche Rolle spielte und in dessen Folge Fichte nach Berlin ging, schafft den Übergang zur 2. Ebene. Diese wird bestimmt vom Wirken der Frühromantiker in Jena. Die Gruppe wird vorgestellt. Auf der dritten Ebene fließen die Themen unter dem Gesichtspunkt der Suche nach einer romantischen Weltzuwendung wieder zusammen. Schwerpunkte sind hier die romantische Naturphilosophie, die romantische Naturwissenschaft und die Auswirkungen all dessen auf die Visionen der Frühromantiker von einem goldenen Zeitalter.

Ein Teil der dritten Ausstellungsebene bleibt Wechselausstellungen vorbehalten, die sich mit speziellen Themen aus dem Umfeld der Romantik beschäftigen.

Kontakt

fon: 0049/ (0)3641/ 49 82 43
fax: 0049/ (0)3641/ 49 82 45
mail: romantikerhaus@jena.de
web: www.romantikerhaus-jena.de

Porträt Georg Wilhelm Friedrich Hegel Porträt Johann Gottlieb Fichte Porträt Novalis Porträt Friedrich Schlegel Porträt Friedrich Schiller

Angaben zur Barrierefreiheit

Literaturmuseum Romantikerhaus
Piktogramm für Gehbehinderte

Parken: Grietgasse, Wegstrecke 200 m

Zugang: über Einfahrt zum Innenhof, 2 Stufen zum Eingang,

2 Stufen zum Ausstellungsraum im EG,

Treppenhaus: 30 Stufen mit Handlauf rechts

1.OG: Stufe zur Ausstellung 13 cm hoch

2. OG: Stufe zur Ausstellung 6 cm hoch

in den Ausstellungsräumen Sitzgelegenheiten für Besucher

vorhanden, kein Behinderten-WC