Gothe-Nationalmuseum

UNESCO-Welterbe
Frauenplan 1
99423 Weimar

Das Goethe-Nationalmuseum (Goethes Wohnhaus und Ausstellung „Lebensfluten – Tatensturm“) ist das bedeutendste Museum zur Präsentation und Erforschung der Lebensleistung Goethes. Fast 50 Jahre lang bewohnte er das im barocken Stil erbaute Haus. Im historischen Wohnhaus sind Wohn- und Gesellschaftsräume, sowie Goethes Arbeitszimmer und sein Garten zu besichtigen. Hier sind ein Teil von Goethes kunst- und naturwissenschaftlichen Sammlungen sowie seine Privatbibliothek ausgestellt. Zwei Museumsanbauten aus dem 20. Jahrhundert dienen zur Präsentation weiterer Sammlungsbestände.

Leben und Wirken von Goethe in Weimar

Gemälde von Goethe in jungen Jahren Kohlezeichnung Gemälde von Goethe mit Blätter in der Hand

Johann Wolfgang von Goethe hat als einer der bedeutendsten Repräsentanten der deutschsprachigen Dichtung auch auf die Entwicklung der Stadt und des Fürstentums wesentlichen Einfluss genommen. Kronprinz Carl August war als Achtzehnjähriger im Jahre 1775 für volljährig erklärt worden und übernahm von da an die Regierungsgeschäfte von seiner Mutter Anna Amalia. Er hatte Goethe, der damals 26 Jahre alt war, eingeladen, als „Favorit“ nach Weimar zu kommen. Der war mit den Veröffentlichungen des „Götz von Berlichingen“ und „Die Leiden des jungen Werther“ bereits ein bekannter Autor mit der Aura eines „Genies“. Seine außerkünstlerische Karriere war bis dahin eher wenig erfolgreich verlaufen. Das Jurastudium in Leipzig hatte er abgebrochen, in Straßburg war seine juristische Dissertation nicht angenommen worden, er schloss das Studium lediglich mit einem „Lizenziat“ ab, das ihn allerdings berechtigte, in Frankfurt eine Anwaltskanzlei zu eröffnen, die er nach wenigen Monaten aber wieder verließ, ein kurzes Praktikum am Kammergericht in Wetzlar absolvierte und schließlich ins elterliche Haus nach Frankfurt zurückkehrte.

Goethe stand mit seiner Ankunft in Weimar vor einer völlig neuen Lebenssituation. Er hatte die Wahl, das Leben in der Metropole Frankfurt einzutauschen gegen eine schmucklose und eintönige Kleinstadt. Andererseits erwartete ihn in Frankfurt als Jurist eine Zukunft, die keinerlei Aussicht bot, über die Existenz eines unbedeutenden Advokaten hinaus zu kommen, während sich in Weimar die Chance bot, ein Staatswesen nach modernen, aufgeklärten Gesichtspunkten gestalterisch zu beeinflussen und schließlich ermöglichte die sich rasch entwickelnde Freundschaft mit dem Herzog den Zugang zur Aristokratie, der ihm in seiner bisherigen bürgerlichen Lebensumgebung wohl verschlossen geblieben wäre. Goethe entschied sich für Weimar.

Carl August und Goethe waren am Beginn ihrer poltischen Laufbahn ohne nennenswerte Erfahrung in der Regierungs- und Verwaltungstätigkeit und so standen beide in ihrem jugendlichem Alter vor einer Herausforderung, der sie sich voller Elan und Tatkraft stellten. Ein halbes Jahr nach seiner Ankunft in Weimar wurde Goethe Geheimer Legationsrat mit Sitz und Stimme im Geheimen Consilium, dem Beratungsgremium des Herzogs. Drei Jahre später wurde er zum Geheimen Rat befördert, 1782 zum Kammerpräsidenten und in den Adelsstand erhoben. Er übernahm in diesen Jahren eine Reihe Aufgaben zur Lenkung des Staatswesens. Aber er musste erkennen, dass viele seiner Bemühungen zum Scheitern verurteilt waren.

Enttäuscht von seiner Weimarer Existenz, suchte er nach einem Weg, seine künstlerische Lebensform wieder aufzunehmen. Er kam auf den alten Plan einer Reise nach Italien zurück. Am 9. Juni 1786 unterschrieb Goethe seinen letzten Jahresbericht als Wegebaudirektor und reiste dann in den Sommerurlaub nach Karlsbad ab. Von dort fuhr er am 3. September 1786 nach Italien. Herzog Carl August hatte ihm freie Hand gegeben, ansonsten hielt Goethe den Entschluss geheim. Nach seiner Rückkehr aus Italien im Juni 1788 nahm Goethe zwar wieder seinen Platz im Geheimen Consilium ein, wurde aber nur noch bei Grundsatzangelegenheiten hinzugezogen.

Er übernahm jedoch eine Reihe von kulturellen und wissenschaftlichen Aufgaben, darunter die Leitung der Zeichenschule und die Aufsicht über das öffentliche Bauwesen. Zudem wurde er mit der Leitung des Weimarer Hoftheaters betraut und war in Angelegenheiten der zum Herzogtum gehörenden Universität Jena beratend tätig.

Vor allem aber widmete er sich seinem literarischen, künstlerischen und naturwissenschaftlichen Schaffen, das – über Jahre hinweg in Freundschaft und enger Zusammenarbeit mit Friedrich Schiller – zu dem wuchs, was als „Weimarer Klassik“ zu den Höhepunkten der Weltliteratur zählt.

Kontakt

Klassik Stiftung Weimar

fon: 0049/ (0)3643/ 54 54 00
fax: 0049/ (0)3643/ 41 98 16
mail: info@klassik-stiftung.de
web: www.klassik-stiftung.de

Angaben zur Barrierefreiheit

Gothe-Nationalmuseum

Bus: Linie 1 Haltestelle Wielandplatz, Wegstrecke 140 m; Goetheplatz alle Linien, Wegstrecke 650 m

Parken: 1 Behindertenparkplatz Frauentorstraße, Weg 70 m über Kopfsteinpflaster und Kleinpflaster

Piktogramm für Gehbehinderte

leichte Klappstühle und 2 Greifradrollstühle mit Sitzbreite 40 cm und 48 cm zur Ausleihe, kein Aufzug im Wohnhaus,

Piktogramm für Rollstuhlfahrer

für Rollstuhlfahrer nutzbar: Innenhof (historisches Pflaster über Rampe 4 m lang, 5% Neigung, Schwelle 2 cm) und Filmvortragsraum im EG über eine Stufe 9 cm.

Eingangs-Foyer für beide Häuser:
über 10 m historisches Pflaster, Taster für automatische Glastür 130 cm breit

Kasse, Information, Shop und Ausstellung:
Counter/ Tresen 90 cm hoch, rutschfeste Rampe zum Shop

Filmvorführungen: 20 min in deutscher Sprache im Nebenraum vom Foyer sowie 10 min 3D-Animationsfilm im EG vom Goethewohnhaus über Rampe zum Innenhof, Tür 85 cm breit mit Schwelle 9 cm

Vortragsraum: im 3.OG mit Aufzug

Aufzug/ Lift: UG bis 3.OG, Taster 85 cm hoch, Türöffnung 1,10 m, Kabine 1,35 x,1,40 m,
Tastatur 0,85 m hoch, taktile Schrift und Brailleschrift, Lichtsignal

Behinderten-WC im UG: Taster 85 cm hoch, Automatiktür 84 cm breit, Bewegungsfläche 1,10 x 2,10 m,

WC 53 cm hoch und 70 cm tief, Haltegriffe beidseitig klappbar mit Zwischenabstand 80 cm, Bewegungsfläche links 70 cm und rechts 110 cm,

Waschbeckenhöhe 85 cm unterfahrbar mit Sensorautomatik, Notruf

Piktogramm für Blinde

Assistenzhunde erlaubt, taktiler Lageplan mit Erläuterungen in Brailleschrift,
spezielle Führungen auf Anfrage,
bei Führungen Objekte, Materialproben, Miniaturmodelle zum Ertasten (Führungsgebühr entfällt)

Piktogramm für Hoerbehinderte Piktogramm für Taube

2 mobile Hörschleifen (alternativ Kopfhörer) zur Nutzung der Audioführungen inklusive Begleitheft,
Viodeoguide mit Sequenzen in deutscher Gebärdensprache
60 min. Gebärdensprachfilm, auf Anfrage bei betreuten Führungen Funkmikrofone und Kopfhörer

Piktogramm für kognitiv schwach Menschen

Führungen in leichter Sprache nach Voranmeldung
verschiedene Rucksack-Touren handlungsorientierter Museumspädagogik